Bewältigung der Covid-19-Pandemie
Seit Anfang des Jahres beschäfftigen sich viele Sicherheitsorgane der Bundesrepublik Deutschland mit der Bewältigung der Covid-19-Pandemie. Seit Anfang März wird das öffentliche Leben komplett von den Maßnahmen zur Eindämmung des Virus bestimmt. Auch die Feuerwehr der Stadt Jena ist mit zusätzlichen Aufgaben innerhalb der Corona-Krise beschäftigt und musste einige Maßnahmen treffen, welche die Verbreitung ausschließen.
Umstellung des Dienstplans und Einschränkung des Ausbildungsbetriebs
Da auch bei uns das Risiko besteht sich mit Corona zu infizieren, mussten intern allerlei Maßnahmen getroffen werden, um die Ausbreitung innerhalb der Feuerwachen auszuschließen bzw. das Risiko dafür auf ein Minimum zu reduzieren. So wurden bereits im Februar die Feuerwachen für den öffentlichen Besucherverkehr gesperrt. Alle Führungen über die Wache sowie nicht zwingend notwendige Beratungen wurden abgesagt. Exponierte Bereiche der Wache (z.B. Türen) werden mehrfach am Tag mit Desinfektionsmittel behandelt und wir haben die einzelnen Abteilungen innerhalb der Wache voneinander getrennt. So wurden z.B. die Kollegen der Leitstelle, welche den Notruf 112 entgegen nehmen, unter besonderen Schutz gestellt und nutzen grundsätzlich seperate Zugangswege zur Wache. Auch der Kontakt zu den Kollegen aus der Wachabteilung wurde auf Null heruntergefahren. Des Weiteren wurde der Dienstplan in der Leitstelle bereits Anfang März auf ein 12-Stunden-System umgestellt, um den internen Kontakt zu minimieren und eine höhere Ausfallsicherheit zu erreichen.
Mit Bekanntwerden, dass Schulen und Kitas geschlossen werden, wurde sofort der Dienstplan auf ein 4-Schicht-Modell umgestellt. Somit wird sichergestellt, dass - sollte es zu einer Infektion innerhalb der Wache kommen - mehrere Tage Zeit sind, um Personal neu zu ordnen. Auch die Besatzungen der einzelnen Wachen treffen sich nicht mehr im Regeldienst zur Ausbildung. Jede Wache macht ihre Ausbildung für sich. Mit dieser Maßnahme soll eine Ausbreitung der Infektion innerhalb der Feuerwehr minimiert werden.
Weiterhin wurde auf nahezu alle Fahrzeuge der Jenaer Feuerwehren zusätzliche Schutzausrüstung verlastet. Auch bei Einsätzen ohne Verdacht auf Corona wurden bereits Masken zum Schutz der Mitarbeiter getragen.
Hier gilt unser Dank den Kollegen und ehrenamtlichen Einsatzkräften, welche die zusätzliche Belastung auch unter schwierigen Bedingungen erdulden.
Einsätze gehen auch mit Corona weiter
Auch innerhalb der Corona-Krise kam es in den letzten Wochen zu mehreren erwähnenswerten Einsätzen.
Am 29.02. kam es zu einem Wohnungsbrand in Neulobeda mit tragischem Ausgang. Als die ersten Kräfte vor Ort waren, brannte die Wohnung im 2. OG bereits in voller Ausdehnung. Der Bewohner war bereits stark von den Flammen beeinträchtigt und konnte nur noch über ein Sprungpolster aus der Wohnung gerettet werden. Aufgrund des erlittenen Verletzungsmusters musste der Bürger vor Ort reanimeirt werden, leider jedoch ohne Erfolg.
Im März waren mehrere kleine Flächenbrände in verschiedenen Waldbereichen um Jena zu verzeichnen. Diese resultieren aus der bereits jetzt langanhaltenden Trockenheit. Zur Lokalisierung der Rauchentwicklungen im Wald wurde mehrfach die Drohne der Jenaer Feuerwehr eingesetzt. Dies vereinfacht das Auffinden der Brandstellen deutlich und sorgt dafür, dass die Einsatzkräfte wesentlich schneller an der Einsatzstelle handeln können.
Am 05.04. kam es zu einem Zimmerbrand in Lobeda-Altstadt. Hier war der Wäschtrockner in Brand geraten. Das Tragische daran: es betraf die Wohnung eines Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr. Durch schnelles Eingreifen konnte der Schaden recht gering gehalten werden, dennoch sind einige Gebäudeteile für ihn, seine Frau und die beiden Kinder vorerst nicht bewohnbar.
Auch hier gilt unser Dank allen Einsatzkräften, die für die Sicherheit der Jenaer Bürger 24 Stunden am Tag verfügbar sind.
Aufgaben bei der Krisenbewältigung
Seit der Stab für außergewöhnliche Ereignisse die Arbeit aufgenommen hat, kümmert sich die Jenaer Feuerwehr um die Beschaffung der Schutzausrüstung. Anfangs wurde dies noch dezentral in den einzelen Bereichen selbst gemacht. Eine Gruppe von teilweise 10 Kollegen kümmert sich um die Beschaffung von Masken, Schutzanzügen, Schutzbrillen, Desinfektionsmittel und Mund-Nasen-Schutz. Weiterhin kümmert sich die Gruppe um die Lagerhaltung und verteilt die angeforderten Materialien an Pflegeheime, Arztpraxen, Hebammen usw.
Danke für die Unterstützung
Es erreichen uns wahnsinnig viele Sachspenden von Bürgern, Firmen und Institutionen, die uns bei der Deckung des Bedarfs an Schutzausrüstung für die Einsatzkräfte der Stadt enorm weiter helfen. Gerade in der Anfangsphase der Krise gab es kaum Schutzausrüstung bei den bekannten Händlern zu kaufen, so dass wir auf diese Spenden regelrecht angewiesen waren.
Wir sind auch sehr überrascht und erfreut über die enorme Dankbarkeit vieler Firmen für unsere Arbeit. Wir erhielten viele kleine Aufmerksamkeiten, welche die Kollegen sehr gefreut, aber auch tatsächlich den Wachbetrieb unterstützt haben.
Dominos Pizza spendete für die gesamte Wachmannschaft eine komplette Runde Pizza. Die Catering-Betreiber der Sparkassenarena haben uns die die letzten Wochen mit Mittagessen versorgt. Die Dörfner Gruppe spendete für jeden Kollegen eine kleine Aufmerksamkeit aus Schokolade. Griesson De Beukelar spendete uns mehrere Kisten mit der beliebten Prinzenrolle und zu guter letzt spendete die Firma Liqui Molly für jeder unseren haupt- und ehrenamtlichen Standorte eine Grundausstattung an verschiednenen Pflege- und Arbeitsmitteln.
An dieser Stelle einen ganz großen Dank an alle, die uns in unserer Arbeit unterstützen und somit Ihre Dankbarkeit uns gegenüber zeigen.
Aber unabhängig davon, ob wir Schokolade als kleines Danke bekommen oder nicht, grundsätzlich sind wir für jeden Bürger rund um die Uhr da.
#ImEinsatzfürJena
/NL
In eigener Sache
Unseren für den 30.08.2020 geplanten Tag der offenen Tür, müssen wir in diesem Zusammenhang leider auch absagen. Aufgrund des Besucherandrangs bei den letzten beiden Veranstaltungen müssen wir aber auch hier von einem deutlich erhöhten Ausbreitungsrisiko ausgehen.Wir planen die nächste Veranstaltung am 05.09.2021.
Vielen Dank für euer Verstandnis.
Wer die Einsatzkräfte der Stadt weiter unterstützen will, kann sich im Webshop des Stadtfeuerwehrverbands (shop.feuerwehr-jena.de) umschauen. Jeder eingenommene Euro kommt den Kameraden der ehrenamtlichen Wehren zu Gute.
Einer für Alle, Alle für Einen.
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