Die Atemschutzübungsanlage ist da
Jeder Feuerwehrmann, der unter Atemschutz in ein brennendes Gebäude geht, muss vorher seine Eignung dazu nachweisen. Dies muss mindestens einmal pro Jahr in einer Atemschutzübungsanalge geschehen.
Jeder Feuerwehrmann, der unter Atemschutz in ein brennendes Gebäude geht, muss vorher seine Eignung dazu nachweisen. Dies muss mindestens einmal pro Jahr in einer Atemschutzübungsanalge geschehen.
Getreu dem Motto - Train Hard as you Fight - ist der Sinn einer Atemschutzübungsanlage, den Feuerwehrmann unter kontrollierten Bedingungen an seine Leistungsgrenze heran zu führen. Die Anlage verfügt über eine knapp 33 Meter lange Kriechstrecke mit verschiedenen Hindernissen, welche in Dunkelheit oder bei Verrauchung gemeistert werden müssen. Die Hindernisse müssen generell im Trupp, also mit zwei Einsatzkräften, passiert werden. Teamwork ist hier das A und O. Zur medizinischen Überwachung werden Herzfrequenzsensoren eingesetzt und Vitalparameter werden dem Ausbilder, welcher sich immer mit in der Anlage befindet, über eine App angezeigt. Somit ist die Sicherheit der Übungsteilnehmer immer gewährleistet.
Die Anlage verfügt über mehrere Rettungsöffnungen, um den Teilnehmer im Notfall schnell aus der Anlage holen zu können.
Die beiden für das Projekt verantwortlichen Kollegen Nick Ludwig und Uwe Koch der Jenaer Berufsfeuerwehr hatten sich zunächst mehrere Anlagen bei anderen Feuerwehren angeschaut und einige Ideen gesammelt. Schnell war die Idee geboren, eine mobile Anlage zu beschaffen, um ein Höchstmaß an Flexibilität zu erreichen. Gemeinsam mit der Firma Red Line Solution als Genralauftragnehmer und der Firma Günzburger Steigtechnik konnten zwei Partner für das Projekt gefunden werden, welche überdurchschnittliche Kompetenz bei der Planung und Umsetzung der Anlage unter Beweis stellten.
Bei der Konzeption und der Ausführung des Projekts arbeitete das Team von Auftragnehmer und Auftraggeber eng zusammen und es konnten viele kleine Detaillösungen gefunden werden, um die Anlage so effektiv wie möglich zu gestalten und dabei den Kostenrahmen einzuhalten.
Nicht nur für die Aus- und Weiterbildung der Atemschutzgeräteträger ist die Anlage beschafft worden, sondern auch für die Ausbildung neuer Feuerwehrangehöriger. So wurde im vorderen Bereich der Anlage eine Übungswand installiert, um z.B. den Umgang mit tragbaren Leitern üben zu können. Weiterhin können eine Übungstür und ein Übungsfenster installiert werden, um den gewaltsamen Zugang mittels Brechwerkzeug zu trainieren. Über eine Zugangsluke und eine enge Treppe kann das Vorgehen in einen Keller geübt werden und auch die patientengerechte Rettung aus engen Rohren oder Schächten.
Um die Anlage so vielseitig wie möglich einsetzen zu können, wurde höchstes Augenmerk auf Mobilität gelegt. Alle Anbauteile sind innerhalb weniger Minuten entfernbar und können in den beiden Containern verlastet werden. Somit ist es möglich, die gesamte Anlage mit einem Wechselladerfahrzeug und einem Anhänger an einen anderen Übungsort zu transportieren. Hauptsächlich wird das Übungssystem auf der Feuerwache Süd zu finden sein. Bis zur Fertigstellung des Katastrophenschutzlagers bleibt die Anlage noch auf der Feuerwache Nord und wird ab nächster Woche durch die Kollegen der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr erstmals genutzt.