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Tunnelausbildung durchgeführt

In der Zuständigkeit der Feuerwehr Jena liegen zwei unterirdische Verkehrsanlagen, welche einige Besonderheiten bei der Gefahrenabwehr mit sich bringen. Um diesen Besonderheiten gerrecht werden zu können muss jeder Feuerwehrmann in Jena eine spezielle Ausbildung durchlaufen.

Zwei-Tages Seminar

Um alle Inhalte vermitteln zu können ist das Seminar in 2 Abschnitte gegliedertt. Am ersten Tag werden ca. 5h ausschließlich theoretische Inhalte gelehrt. Unter anderem die baulichen Besonderheiten eines Straßentunnels, Einsatztaktik,der Aufbau der Einsatzstelle sowie der Inhalt des Alarm- und Gefahrenabwehrplans. Am zweiten Tag geht es ausschließlich um die praktische Ausbildung der Teilnehmer. An 3 Stationen werdem jedem die Tricks und Kniffe der einzelnen Einheiten näher gebracht und geübt. Nach ca. 1,5h an jeder Station folgen drei realitätsnahe Einsatzübungen bei denen alle erlernten Fähigkeiten angewendet werden müssen.

Ausbildungsobjekt

Da keiner der beiden Autobahntunnel für eine solche Ausbildung gesperrt werden kann, wurde im Katastrophenschutzlager in Jena-Burgau ein "Übungstunnel" errichtet. Hierzu wurde vor einer langen Halle ein Bauzaun aufgestellt um eine Gasse zu erzeugen, welche die Wände eines Tunnels darstellt. Mit Fahrzeugen eines Schrottplatzes wurden mehrere Szenarien dargestellt. Es galt zunächst den Brandherd zu lokalisieren und dann mit Brandbekämpfung und Menschenrettung zu beginnen. Entgegen der üblichen Feuerwehrtaktik "Menschrettung vor Brandbekämpfung" wird in unterirdischen Verkehrsanlagen die Taktik "Löschen um zu retten" angewendet. Hintergrund ist, dass die freiwerdende Energie und die Rauchgase aus dem geschlossen Raum schwierig abgeführt werden können. So kommt es, je nach Strömungsrichtung, vor oder auch hinter dem Brandherd zu einer enormen Belastung mit Rauchgasen und einem Temperaturanstieg. Da die Entfernungen zu groß sind um eine größere Anzahl an Menschen schnell in Sicherheit bringen zu können, muss so schnell wie möglich der Brandherd gefunden und bekämpft werden. Ist die Gefahrenquelle ausgeschaltet bzw. unter Kontrolle kann die Menschenrettung gefahrlos durchgeführt werden.

Diese Taktik erlernten die Ausbilder 2012 bei einem Lehrgang an der International Fir Academy in der Schweiz. Durch die große Tunneldichte im Alpenraum, liegt enorm viel Know how bei den Schweizer Kollegen vor.

gelungener Abschluss

Bei der Abschlussübung mussten alle nocheinmal zeigen was sie gerlent hatten. Simuliert war ein ein Brand nach einem Verkehrsunfall in einem 200m langen Teilstück des Tunnels mit einer Kurve. Insgesamt mussten sieben Personen gerettet und abtransportiert werden. Der Brand breitetet sich während der Löscharbeiten auf einen mit Styropor beladenen LKW aus.

Auch hier konnten alle Kollegen und Kameraden Ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und der Übungserfolg stellte sich zügig ein.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Teilnehmern für das "geopferte" Wochnenende und bei allen Ausbildern die die Veranstatltung vorbereitet und durchgeführt haben.